Wie machen wir für Kinder die Jahreszeiten und Wochentag greifbar?
Die Antwort erscheint so einfach wie schlüssig: indem wir die Jahreszeiten nach drinnen holen und die Wochentage zum anfassen gestalten.
Die Jahreszeiten können wir mit einem kleinen Ort bei uns zuhause, wie einem Jahreszeitentisch, nach drinnen holen. Dazu möchte ich dir folgende Fragen beantworten:
- Warum ist das gut?
- Wie und wo setze ich das um?
- Welches Material eignet sich?
- Was hat es mit den Farben auf sich?
- Wie baue ich eine Routine auf?
- Wie starte ich ganz einfach?
- Produktempfehlungen
Wenn du dich aktuell auch für das Begreifen der Wochentage interessierst, kann ich dir folgenden ausführlichen Beitrag mit kostenfreier Downloadvorlage empfehlen.
Jahreszeitentisch | Warum ist das gut?
Kinder gehen noch aufmerksamer durch das Jahr und nehmen Veränderungen in der Natur ganz bewusst wahr.
Durch das Sammeln von aktuellen Naturmaterialien wird die aktuelle Jahreszeit und das was damit verbunden ist mit zu uns nach Hause geholt.
Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Charaktereigenschaften, Gerüche, Farben und Veränderungen (von warm → kalt; von kalt → warm).
Wie und wo setze ich das um?
So, wie es sich für dich "leicht" anfühlt. Das kann ein großer Teller, ein Tablett, ein Fach im Bücherregal oder in etwas größer die Ablagefläche einer Kommode sein.
Je nach Alter deiner Kinder wähle hier einen Ort, der nur gemeinsam erkundet werden kann und somit erhöht angeboten wird. So können jünger Kinder nicht an zu kleine Teile (Verschluckungsgefahr) und ältere Kinder haben ggf. durch ihre Körpergröße auch alleine Zugang und können sich alles genau anschauen oder Schätze dazu legen.
Beachte: Das gemeinsame Gestalten eines Jahreszeitentischs macht für Kinder den Wandel der Jahreszeiten greifbar und begreifbar. Sie nehmen ihre Umwelt und die Veränderungen bewusst wahr. Sie gestalten aktiv mit und stärken so ihr Selbstwertgefühl, da sie Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen können.
Welches Material eignet sich?
Ähnlich wie im Freispiel eignen sich Holzfiguren, Naturmaterialen und Tücher. Dazu könnt ihr eine Vase stellen, um frischen Blumen oder Gräsern einen Platz zu geben. Auch könnt ihr eine Vase oder ein Glasgefäß ohne Wasser für Stöcke und Tannenzapfen anbieten.
- Tücher, die die Farben des Bodens repräsentieren (braun, gelb, Grüntöne) oder weitere Farben der Jahreszeit: die Farben der Herbstblätter, weiß für den Schnee
- Sammelstücke von euren Spaziergängen: Stöcke, Steine, Zapfen, Blumen (in einer Vase dazu stellen), Moos, getrockneter Lavendel im Hochsommer, Herbstlaub, Kastanien
- Figuren (ganz einfache, wie Nins; mit der Zeit können diese Figuren auch die Farben der Jahreszeit haben)
Wenn du also schon eine Figurensammlung fürs freie Spielen hast, zweige einfach etwas davon ab.
Was hat es mit den Farben auf sich?
Farben symbolisieren Stimmung und haben dadurch auch eine Wirkung auf uns. Genauso wie sich die Farben in der Natur über das Jahr verändern, können wir mit den passenden Farben die Stimmung der Jahreszeit zu uns nach Hause holen.
- nutze lose Teile, wie die farbenfrohen Mandalas, um die Farben der Natur nachzuempfinden
- gestaltet ein Bild für jede Jahreszeit: schaut aus dem Fenster und zeichnet was ihr dort seht. Wie sehen die Bäume, Wiesen und Blumen aus?
Wie baue ich eine Routine auf?
Reserviert alle 2-3 Monate einen Wochenendtag und nehmt euch bewusst Zeit, um über die Natur, die Veränderungen und die Jahreszeit zu sprechen.
Dies könnt ihr mit einem Einkauf auf dem Wochenmarkt verbinden.
→ welches Obst und Gemüse wird aktuell angeboten, ist reif?
Schaut euch euren Jahreszeitentisch genau an und besprecht, ob die Natur noch genau “so” aussieht, sich genau “so” anfühlt (riecht, schmeckt).
→ nehmt Veränderungen vor | vielleicht verändern sich die Farben: von kräftigen Sommerfarben zu gedeckten Herbsttönen | oder ihr mischt mehr dunkle Blautöne dazu, weil es kälter wird.
Macht einen Spaziergang und schaut, was sich in den letzten 2 Monaten verändert hat (gebe Hilfestellungen und teile auch das, was du beobachtest, ein Rückblick über 2 Monate ist für Kinder noch sehr lange schwer greifbar).
Wie starte ich ganz einfach?
Perfekt kann weg. Starte so einfach wie möglich, zum Beispiel mit einem Teller auf einer Kommode oder dem Fensterbrett, der mit Fundstücken aus der Natur gestaltet wird.
Nach und nach dürfen Dinge dazu kommen (Wie Bilder, Blumen in der Vase, Figuren, Holzbauklötze, Tücher etc.).
Setze dir für die nächsten 4 Wochen 1x pro Woche ganz aktiv den Fokus auf ein Gespräch mit deinem Kind über die Jahreszeiten (und die Veränderungen). Das kann bedeutet darüber zu sprechen, dass sich das Wetter stark verändert (Aprilwetter), es wärmer wird und ihr verschiedene Blumen entdeckt, die Bäume Laub bekommen oder eben auch, dass es kälter wird (Richtung Herbst) oder ihr erste Kastanien sammelt und dazu legt.
Welche Produkte eignen sich?
Figuren
Kinder erwecken mit Figuren ganze Welten zum Leben. Figuren beflügeln Fantasie und initiieren Interaktion.
Häuser und Bauklötze
So eine kleine Jahreszeitenwelt kann auch weiter bespielt werden und zu einer kleinen Landschaft wachsen. Besonders, wenn dein Kind noch jüngere Geschwister hat, ist eine Spiellandschaft auf einer Kommode (an die jüngere Kinder nicht drankommen) ein sicherer Platz um sich auszuleben.
Für Jüngere Kinder kannst du die kleinen Teile entfernen (Auto und Figur, Stifte bei den Just Blocks).
noch mehr Inspiration?
Holzfiguren fürs Freispiel
Schaue gerne mal hier in der Kategorie Freispiel im Shop vorbei und suche dir etwas Schönes aus.
Kombiniere gerne mit Dingen, die ihr schon zuhause habt und freue dich darauf, immer mal wieder etwas dazu zu sammeln.